Systemwandel statt Klimawandel!

Was hab ich denn mit dem Weltklima zu tun?

Überschwemmte Straßen, vollgelaufene Keller, blockierte U-Bahn … vor ein paar Wochen regnete es tonnenweise Wasser vom Berliner Himmel. Stellt euch vor, das wird es mehr und mehr geben und irgendwann nur noch … Dürre, Feuer, Stintfluten – Klimawandel lässt grüßen!

Die gute Nachricht: JETZT können wir noch was tun!

5 effektive, simple CO2-Sparmaßnahmen leicht in den Alltag integriert

1. Wechsel zu einem unabhängigen Ökostrom-Anbieter!

Nach meinen Recherchen empfehle ich ausschließlich EWS, Naturstrom, Lichtblick und Greenpeace Energie.

 

2. Lebensmittel nur Bio, saisonal und regional einkaufen!

Beim Bioanbau wird nur etwa die Hälfte der Energiemenge benötigt, die konventionelle Landwirtschaft braucht. Bei langen Transportwegen entstehen außerdem überflüssige Emissionen: Eine Mahlzeit von 100 Gramm Spargel aus Chile verursacht allein durch den Transport 1,7 Kilogramm CO2-Ausstoß. Aus der eigenen Region zur Spargelzeit sind es nur 60 Gramm.

Bio aus der Region bekommt ihr leicht und fair von:
- Ökohöfen wie http://brodowin.de/
- solidarischen Landwirtschaften wie http://solawi-waldgarten.de
- Foodkoops wie www.wurzelwerk-berlin.de

 

3. Lieber mit Fahrrad, Bus oder Bahn unterwegs!
Wer pro Tag rund 20 Kilometer Weg zurücklegen, spart bei einem PKW-Durchschnittsverbrauch von acht Litern auf 100 Kilometer rund 640 Kilogramm CO2 im Jahr.

 

4. Mehr Gemüse auf den Teller!
Wer sich ausgewogen und fleischreduziert ernährt, erspart dem Weltklima einiges an CO2 im Jahr. Bei niedrigem Fleischkonsum bis höchstens 59 Gramm pro Tag könnte man jährlich 920 Kilogramm CO2 einsparen. Das ist beinahe genauso viel, wie ein Flug von London nach New York verursacht. Noch weniger Treibhausgase verursacht, wer sich vegetarisch (Einsparung von 1.230 Kilogramm CO2 pro Jahr) oder vegan ernährt (Einsparung von 1.560 Kilogramm).

 

5. Volle Waschmaschine, niedrige Temperatur!
Die Vorwäsche weglassen und grundsätzlich mit höchstens 60 Grad waschen – nur in Ausnahmefällen mit 95 Grad. Die meiste Wäsche wird auch bei 30 bis 40 Grad sauber. Anschließend nicht in den Trockner sondern auf die Leine. Einsparpotenzial: bis zu 330 Kilogramm CO2 pro Person und Jahr.

 

Und das lässt sich wirklich umsetzen?

Ja! Ich mach das beispielsweise so: Ich

- bin schon seit Jahren bei Naturstrom,

- ernähre mich zu 95% über Foodsharing von geretteten Lebensmitteln und kaufe das, was ich sonst an Essen brauche, bei Original Unverpackt und Biocompany saisonal und regional ein,

-  fahre Rad und nutze öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn und Bus. Ich fliege grundsätzlich nicht,

-  kaufe ausschließlich vegane Produkte (auch bei Kosmetika u.a.),

-  wasche ca. alle 10 Tage eine volle Maschine bei 30 Grad. Oberbekleidung wie Shirts und Hosen lüfte ich gut aus, um sie möglichst selten waschen zu müssen.

 

Hintergrundwissen kurz aufgefrischt

Warum sollten wir das Klima schützen?

Der Klimawandel betrifft die Existenz der gesamten Menschheit, ihre Gesundheit und Ernährung. Er vernichtet Äcker auf Dauer, lässt Wasser versiegen, Tiere und Pflanzen aussterben. Er verändert Ökosysteme, die sich in Zehntausenden von Jahren entwickelt haben.

Der UN-Klimarat warnt: Bei ungebremster Erderwärmung werden extreme Unwetter häufiger und stärker auftreten, feuchte Weltregionen werden noch feuchter, trockene dagegen noch trockener – teils mit erheblichen Folgen für die Landwirtschaft. Schon eine geringe globale Temperaturerhöhung kann zu sinkenden Getreideernten führen.

 

Kippt es bereits in den nächsten zehn Jahren?

Die UN-Klimaforscher halten einen Temperaturanstieg um bis zu 6,4 Grad Celsius weltweit bis 2100 für möglich, wenn die Emissionen nicht drastisch sinken. Wissenschaftler geben uns noch rund zehn Jahre, bis der Punkt erreicht ist, an dem das Klimasystem kippt. Das Ziel, die Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, wäre danach nicht mehr zu erreichen.

 

Grund für die Erwärmung

ist letztlich unsere Lebensweise in den Industriegesellschaften: Zu jeder Stunde des Tages sind Millionen Fahrzeuge unterwegs, brennen Millionen Lampen, sind Millionen Fernsehgeräte und Computer in Betrieb, laufen in Millionen Fabriken die Maschinen und Fließbänder. Rund um die Uhr und rund um den Globus rauchen die Schlote der Kraftwerke, um den Strom für all das zu erzeugen. Die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas, die Abholzung von Wäldern und nicht zuletzt der steigende Fleischkonsum verursachen rasant zunehmende Treibhausgasemissionen. 

 

Die größte Gefahr für das Weltklima

Ein Weltmeistertitel, auf den niemand stolz sein kann: Kein Land produziert mehr schmutzigen Braunkohlestrom als Deutschland, das „Mutterland der Energiewende“. Für die Natur ist das eine Tragödie, für unsere Gesundheit eine Gefahr. Denn Kohle ist giftig – für das Klima, aber auch für den Menschen. Doch während die Politik den dringend nötigen Kohleausstieg verschleppt, verbrennen Kohlekonzerne weiter Millionen Tonnen schädliche Braunkohle.

 

Wo die Politik versagt, sind wir, die Bürger*innen, gefragt!

Wer mehr will, als nur ein bisschen was im Alltag umstellen, kommt mit aufs Klimacamp. Dort könnt ihr an spannenden Workshops, Vorträgen und Aktionen teilnehmen: http://klimacamp.org/

 

Was bringt es, Kohlebaggern zu blockieren?

Je mehr von uns Wähler*innen sich aktiv an Demonstrationen und Blockaden beteiligen und somit klar Position beziehen, umso leichter fällt es der Politik, uns ernst zu nehmen und unsere Forderungen umzusetzen.

Das ist euch zu langfristig gedacht? Was die Baggerblockade sofort bringt, seht ihr auf einen Blick hier in diesem kleinen Vergleich:

 

Energiesparlampe benutzen: 150 kg Co2 gespart
Ein Jahr vegan einkaufen: 1.560 kg Co2 gespart (vegetarisch 1.230)
Eine Stunde Kohlebagger blockieren: 15.000.000 kg Co2 gespart (entspricht 10.000 Jahre vegan einkaufen)
Gemeinsam mit Freund*innen zum Klimacamp fahren: unbezahlbar

 

Quellen und weitere Tipps